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Die DJK Brose Bamberg muss bis zur letzten Sekunde um den Klassenerhalt kämpfen. Im letzten Heimspiel der Saison behielt die Mannschaft von Trainer Steffen Dauer vor 600 Zuschauern in der stimmungsgeladenen Dreifachhalle am Georgendamm zwar mit 56:54 (25:27) die Oberhand über die HELI GIRLS aus Nördlingen, Mitkonkurrent Herne zog wenig später aber nach Siegen gleich. Die Entscheidung im Rennen um die Nichtabstiegsplätze fällt somit am nächsten Wochenende.
Mussten die Bambergerinnen vor vier Wochen bei drei Siegen Rückstand auf die Konkurrenz noch fürchten, vorzeitig als erster Absteiger festzustehen, hätte der vierte Sieg in Serie bereits zum sicheren Klassenerhalt reichen können. Weil der Herner TC jedoch in Halle das letzte Viertel mit 24:11 und damit auch die Partie für sich entschied, kommt es nun am 22. und letzten Spieltag zu einem echten Herzschlagfinale im Kampf um den Ligaverbleib. Während Rotenburg nach seiner Niederlage in Oberhausen den Gang in die zweite Liga antreten muss, werden die punktgleich auf den Rängen neun bis elf liegenden Teams aus Bamberg (in Osnabrück, 3.), Marburg (gegen Wolfenbüttel, 6.) und Herne (gegen Freiburg, 5.) den zweiten Absteiger unter sich ausmachen. Konstellationen gibt es bei diesem Szenario einige, bestreiten die DJK-Damen jedoch auch ihr letztes Hauptrundenspiel siegreich, ist ihnen der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen. „An der Situation vor dem Spiel in Osnabrück hat sich im Vergleich zu den letzten Wochen nichts geändert: Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, um in der ersten Liga zu bleiben“, bringt Trainer Steffen Dauer die Ausgangslage vor dem Saisonfinale auf den Punkt.
Gegen Nördlingen eine weitere Nervenschlacht erfolgreich gemeistert zu haben, könnte dem Aufsteiger dabei zugutekommen. Denn die beiden bayerischen Kontrahenten schenkten sich bis in die Schlusssekunden nichts. Und auch die zahlreichen Fans, die im letzten Heimspiel noch einmal für eine absolut erstligareife Kulisse sorgten, erlebten ein Wechselbad der Gefühle. Einen 7:0-Lauf der HELI GIRLS zu Beginn des Schlussviertels beantworteten die Gastgeberinnen mit drei Dreiern in Serie durch die starken Deutschen Alina Hartmann, Kathrin Gut und Mara Münder (51:47). Nach fünf schnellen Punkten von Nationalspielerin Dorothea Richter war die DJK-Führung jedoch bereits wieder passé. Die im Rebound herausragende Brett Benzio glich mit einem erfolgreichen Freiwurf aus, ehe die Bamberger Kapitänin Jessica Miller ihr Team an ihrem 25. Geburtstag 31,4 Sekunden vor Schluss wieder nach vorne brachte. Szittya egalisierte den Spielstand für die ohne Amanda Rego und Yadira Francis Ferrer ersatzgeschwächten Rieserinnen, die anschließend das taktische Foul als Mittel wählten. Alina Hartmann verwandelte jedoch zweimal sicher, während sich Heta Korpivaara auf der Gegenseite in der Verteidigung festrannte, einen Schrittfehler beging und damit die letzte kontrollierte Angriffschance des Tabellenvierten vergab.
„Das war ein sehr intensives, dramatisches Spiel, in dem wir das glücklichere Ende für uns hatten. Bei Nördlingen haben zwei absolute Leistungsträgerinnen gefehlt, bei uns haben Brett Benzio und Janae Young, die beide unter der Woche umgeknickt sind, auf die Zähne gebissen. Wir hatten in ungewohnter Umgebung mit unserer Trefferquote zu kämpfen, haben uns aber in der zweiten Halbzeit im Rebound enorm gesteigert und damit immer wieder zweite Wurfchancen erarbeitet. Dass wir nach dem missglückten Start ins letzte Viertel zurückgekommen sind, ist neben den Impulsen durch unsere deutschen Spielerinnen sicher auch dem gewachsenen Selbstvertrauen durch die Siege der letzten Wochen zu verdanken“, gab Trainer Dauer zu Protokoll. Mannschaft und Fans beklatschten sich unterdessen gegenseitig. Bilder, die, auch wenn dem Aufsteiger der vorzeitige Klassenerhalt verwehrt blieb, deutlich machten, wie stark das Team und seine immer größer werdende Zahl an Anhängern bereits zusammengewachsen sind. Darauf würde man gerne in einem zweiten Jahr aufbauen, denn Damen-Basketball erster Klasse hat seinen Platz in Bamberg gefunden.
Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, beginnt für die DJK Brose Bamberg am Montag die Vorbereitung auf den Showdown bei den GiroLive-Panthers Osnabrück. Zunächst muss Dauer jedoch zusehen, „inwieweit wir unsere angeschlagenen Spielerinnen belasten können“. Ansonsten wird es keine Veränderungen in den Abläufen geben, ehe am nächsten Samstag ab 17.30 Uhr die Entscheidung im Kampf um den Klassenerhalt fällt.
Bewegte Bilder vom bayerischen Derby zeigt das Bayerische Fernsehen (Nord) am Sonntagabend ab 22.45 Uhr in seiner Sendung “Sport in Bayern“ aus dem Studio in Nürnberg.
DJK Brose Bamberg: Benzio (10), Miller (10), Gut (9), Hartmann (9), Drammeh (7), Young (6), Münder (5), Beck, Sokman, Zeis
HELI GIRLS Nördlingen: Henderson (16), Korpivaara (10), Richter (10), Bondarenko (8), Szittya (6), Brox (4), Högg, Thalhofer
Schiedsrichter: Anne Panther / Christina Möhn
Zuschauer: 600
Foto (© Peter Groh): DJK-Kapitänin Jessica Miller zieht gegen die Nördlingerinnen Carina Högg und Ilona Brox zum Korb.
Sebastian Gut, 18.03.2013
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